24.11.2015 Vortrag von Ökoplus bei G7 Konferenz im November 2015

Vortrag von Ökoplus bei G7 Konferenz im November 2015

g7_konferenz.png

Im Juni 2015 hatten die 7 größten Industrienationen auf ihrem Gipfel in Elmau unter anderem vereinbart die weltweiten Treibhausgas-emissionen bis 2050 um 70 % zu reduzieren und die Weltwirtschaft bis 2100 vollständig zu dekarbonisieren.

Das Thema wurde nun auf einer Fachkonferenz in Berlin am 23. Und 24.11.15 mit dem Schwerpunkt „biobasierte Produkte“ bearbeitet. Dort war ich als Referent für das Thema „Sanierung mit nachwachsenden Rohstoffen“ mit einem 15 minütigem Beitrag präsent. Die Veranstaltung wurde über das Landwirtschaftsministerium von der FNR organisiert und Ökoplus bekam eine Einladung. Darauf hatte ich mich gemeldet und angefragt, ob ich einen Beitrag leisten soll und an dem Podiumsdiskussion zum nachhaltigen Bauen teilnehmen kann. Tatsächlich fehlte noch ein Vortrag über ein Praxisbeispiel von einem Sanierungsprojekt mit nachwachsenden Rohstoffen und so wurde ich dafür eingeladen, hielt einen Vortrag über ein Projekt mit 12 Wohnungen im Zentrum von Verden und konnte an der anschließenden Diskussion teilnehmen. Konferenzsprachen waren Deutsch und Englisch mit Simultanübersetzung.

Zu den Beiträgen

Der Vortrag kam gut an und ich habe deutlich machen können, dass im Bauen mit Naturbaustoffen ein großes Potential für die Einlagerung von CO-2 liegt. Außerdem habe ich gefordert, dieses Potential durch Reglungen in der ENeV und Förderungen durch die KFW stärker zu nutzen.

Bild / Poster
Ulrich Steinmeyer beim Vortrag, Foto: Thomas Schmitz

Insgesamt gab es nach einer Vorstellung der verschiedenen Länder (nur England war nicht vertreten) über ihre Aktivitäten in Richtung auf die Entwicklung einer biobasierten Wirtschaft vor allem Vorträge zu Ansätzen, Kunststoffe durch Kunststoffe auf Naturstoffbasis zu ersetzen und zum Baubereich mit Naturbaustoffen. Die Vorträge zum Bauen hielten vor allem deutsche Referenten und die waren überwiegend gut. Hingegen waren die Beiträge der anderen Länder nicht so, dass man den Eindruck bekam, das reicht auch nur annähernd aus, um den Klimawandel in den Griff zu bekommen. Insgesamt recht ernüchternd. Nach recht guten Vorträgen zur Problemstellung von Herrn Wendeburg vom Umweltministerium und Erick Fernandes von der Weltbank, die deutlich machten, wie groß das Problem ist, waren die Vorträge zu den Problemlösungen doch recht bescheiden. Die Zusammenfassung am Ende durch Herrn Schütte, dem Vorsitzenden der FNR war dann nach meinem Eindruck der Tiefpunkt der Veranstaltung. Er erteilte jeder Forderung nach einer Regulierung oder einer Förderung von nachwachsenden Rohstoffen eine Abfuhr und stellte die Strategie dar, durch Forschungsförderung für die Industrie das Problem in den Griff zu bekommen. Ob das sein Ansatz oder der des FNR oder der des Landwirtschaftsministeriums war, was er da vortrug, läßt sich nicht ohne weiteres sagen. Den Klimawandel werden sie mit der Position kaum aufhalten. Für mich zeigt die Stellungnahme, dass es noch dicke Bretter zu bohren gilt, um die Rahmenbedingungen für Naturbaustoffe zu verbessern. Hoffen wir, dass die Ergebnisse von Paris einen Fortschritt bringen.